Editorial zum openTA-Neuerscheinungsdienst ?ueberdeNTAellerrand? (NED) November 2017
Das Editorial zu TA-relevanten Neuerscheinungen in der November-Ausgabe des openTA-Neuerscheinungsdienstes (NED) ist gleichzeitig als kleiner Jahresrückblick zu verstehen und greift ausgewählte Themen auf, die 2017 sowohl auf der politischen Ebene als auch in der Öffentlichkeit diskutiert wurden und werden sowie einen Bezug zu TA oder Nachhaltiger Entwicklung aufweisen. Behandelt werden die demographische Entwicklung und Altersmut, Europa und seine Institutionen, Szenarien der Elektromobilität bis ins Jahr 2030, Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie wie die Zukunft doch noch gerettet werden kann.
? Der demographischen Wandel unserer Gesellschaft war auch in diesem Jahr Gegenstand zahlreicher Debatten, sei es im Zuge des sog. ?Fachkräftemangels?, der zukünftigen Finanzierung der Pflegesysteme oder des steigenden Risikos im Alter von Armut betroffen zu sein. Klaus Wicher widmet sich der letztgenannten Thematik und vereint in seinem Sammelband ?Altersarmut: Schicksal ohne Ausweg?? unterschiedliche Perspektiven aus Politik, Gewerkschaften, Sozialverbänden und Wissenschaft. Die thematische Bandbreite reicht dabei von grundlegenden Überlegungen wie der Verknüpfung zwischen intergenerationeller und sozialer Gerechtigkeit bis hin zur Frage, welche Gruppen bereits heute von Altersarmut bedroht sind. Die Autor*innen entwerfen darüber hinaus Zukunftsperspektiven, wie Altersarmut auf sozialstaatlicher, beziehungsweise gesellschaftlicher Ebene vermieden werden kann. Inhaltsverzeichnis
? Mit der Wahl Emmanuel Macrons als französischen Staatspräsidenten hat die Frage der Reformierung der Europäischen Union einen starken Impuls bekommen. Die Ideen reichen dabei von einer Stärkung einzelner EU-Institutionen bis hin zum Ideal ?der Staaten eines vereinigten Europas?. Ulrike Guérot, die schon länger mit grundlegenden Reformvorschlägen für die EU bekannt geworden ist, skizziert in ihrem neuen Werk ?Warum Europa eine Republik werden muss? ihre ?politische Utopie?, wie Europa zukünftig von seinen Bürgerinnen und Bürgern gestaltet werden kann. Mit Blick auf die europäischen Institutionen arbeitet sie zunächst die aus ihrer Sicht derzeitigen Herausforderungen und Probleme heraus, um anschließend ihr Konzept einer zukünftigen Umgestaltung Europas vorzustellen. Vor diesem Hintergrund erläutert sie Anlass und Notwendigkeit einer europäischen Republik und geht auf die hierzu notwendigen Neuordnungen auf territorialer und politischer Ebene ein. Inhaltsverzeichnis
? Im vergangenen Jahr stand die deutsche Autoindustrie und die damit verbundene Kontroverse um die Technologie Verbrennungsmotor besonders im Fokus. Die Herausgeber*innen des Sammelbandes ?Elektromobil durch die Zukunft? widmen sich der Frage, welche Anpassungen und Dienstleistungen notwendig sind, um einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Elektromobilität einzuleiten. Das Werk greift dabei auf Erkenntnisse aus der Forschung zurück und entwickelt mögliche Szenarien bis zum Jahr 2030. Aus Blick des Leitbilds einer Nachhaltgien Entwicklung ist hervorzuheben, dass sich die Autor*innen nicht nur mit der Transformation des motorisierten Individualverkehrs beschäftigen, sondern auch die Radmobilität in ihre Überlegungen einbeziehen. Des Weiteren wird die stadtplanerische Perspektive am Beispiel der französischen Stadt Dijon angesprochen. Inhaltsverzeichnis (Vgl. zum Thema Elektromobilität auch den Blogbeitrag vom 23.9.2017 ?Elektromobilität und Dieselskandal ? Thema im Wahlkampf, aber auch im NTA und auf openTA?? )
? ?Zurück in die Zukunft? geht es im Werk von Carsten Knop, der als Redakteur der FAZ für den Bereich Wirtschaftsberichterstattung zuständig ist. Knop zeichnet dabei die Entwicklungen in und um das Silicon Valley der letzten 15 Jahre nach und legt dar, warum wir aus seiner Sicht ?für die Digitalisierung von Morgen den Mut von Gestern brauchen.? In seiner Analyse geht er auf Geschäftsmodelle und Technologien der IT-Riesen ein und wagt zum Ende hin einen Ausblick nach Deutschland hinsichtlich ?Industrie 4.0?. Für den Verfasser dieses Blogbeitrags stellt sich jedoch zwangsläufig die Frage der Suffizienz und der demokratischen Legitimation: Welche technischen Innovationen brauchen und wollen wir? Inhaltsverzeichnis
? Viel wurde in diesem Jahr von der Unberechenbarkeit politischer Entscheider gesprochen. Damit einher geht die Befürchtung, dass die gemeinsame Lösung globaler Probleme ins Stocken gerät, mit fatalen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Sven Böttchers und Matthias Bröckers´ Zukunftsentwürfe können in diesem Zusammenhang als Gegenentwurf interpretiert werden. Dabei ist der Titel ?Die ganze Wahrheit über alles: Wie wir unsere Zukunft doch noch retten können? sicherlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Die Autoren sprechen in ihrem Werk dabei ausdrücklich die Generation der heute unter 25-Jährigen an und skizzieren eine Fülle an Problemanalysen und Lösungsvorschlägen. Die einzelnen Handlungsfelder und Bereiche werden dabei alphabetisch abgehandelt und reichen von A wie ?Arbeit?, über E wie ?Energie? bis hin zu Z wie ?Zukunft?. In Anbetracht der Vielzahl an unterschiedlichen Themen und den daraus abgeleiteten Ideen, eignet sich das Werk zudem als etwaiges Weihnachtsgeschenk nicht nur für junge Erwachsene. Inhaltsverzeichnis
Für die Novemberausgabe des NED wurden aus 108 automatisch selektierten Buchtiteln aus dem Datenbestand der Deutschen Nationalbibliothek insgesamt 21 Buchttitel ausgewählt. Darunter fanden sich diesmal keine Titel von NED-Mitgliedern.
Die vollständige Liste der ausgewählten Titel für den November 2017:
1. Baier, Johann (2017): Das Ende des Glaubens an den freien Markt. Lehren aus der Wirtschaftsgeschichte: warum wir eine sozial-ökologische Wirtschaftswende brauchen. Norderstedt: TWENTYSIX, 3-7407-3054-4, 168 Seiten.
2. Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V. (Hg.) (2016): Wer Mut sät, wird eine andere Welt ernten. 44 ermutigende Beiträge für eine bessere Zukunft. München: oekom, 3-86581-830-7, 191 Seiten.
3. Böttcher, Sven; Bröckers, Mathias (2016): Die ganze Wahrheit über alles. Wie wir unsere Zukunft doch noch retten können. Frankfurt/Main: Westend, 3-86489-122-1, 335 Seiten.
4. Brauner, Silvia (2017): Die Erfindung der Sicherheit. Zehn Geniestreiche, die unser Leben verändert haben. Köln: TÜV Media GmbH, 3-7406-0164-7, 179 Seiten.
5. Eckardt, Frank; Seyfarth, René (Hg.) (2016): Urban minorities. Würzburg: Königshausen & Neumann, 3-8260-5620-5, 254 Seiten.
6. Goreth, Sebastian (2017): Erfassung und Modellierung professioneller Unterrichtswahrnehmung angehender Lehrkräfte im technikbezogenen Unterricht. Berlin: Logos Verlag, 3-8325-4546-8, XVIII, 310 Seiten.
7. Groß, Matthias (2017): Innovationen im Zeitalter der Digitalisierung. Chancen und Herausforderungen für Topmanager und Mitarbeiter. Wiesbaden: Springer Gabler, 3-658-18952-5, XXIV, 360 Seiten.
8. Große, Romina; Hawig, David; Klatt, Rüdiger; Jégu, Marie; Steinberg, Silke (Hg.) (2017): Elektromobil durch die Zukunft. Zukunftsszenarien und neue Dienstleistungen für die Elektromobilität 2030. Norderstedt: Books on Demand, 3-7431-8189-4, 236 Seiten.
9. Guérot, Ulrike (2017): Warum Europa eine Republik werden muss. Eine politische Utopie. München: Piper, Erweiterte und aktualisierte Taschenbuchausgabe, 978-3-492-31192-2, 359 Seiten.
10. Kemmerer, Alexandra; Möllers, Christoph; Steinbeis, Maximilian; Wagner, Gerhard (Hg.) (2016): Choice architecture in democracies. Exploring the legitimacy of nudging. Baden-Baden: Nomos, 3-8487-2288-7, 387 Seiten.
11. Knop, Carsten (2017): Zurück in die Zukunft. Warum wir für die Digitalisierung von Morgen den Mut von Gestern brauchen. Frankfurt am Main: Frankfurter Allgemeine Buch, 3-95601-222-4, 183 Seiten.
12. Kramer, Dieter (2016): Konsumwelten des Alltags und die Krise der Wachstumsgesellschaft. Marburg: Jonas Verlag, 3-89445-522-5, 174 Seiten.
13. Lang, Werner (2017): Gemeinschaftlich nachhaltig bauen. Forschungsbericht der ökologischen Untersuchung des genossenschaftlichen Wohnungsbauprojektes wagnisART. München: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, 68 Seiten.
14. Mikirova, Karina (2016): Governance structures for regional ethnic policy in the Russian federation. Interactions between state and non-state actors within negotiation platforms. Berlin: wvb Wissenschaftlicher Verlag, 3-86573-965-2, 241 Seiten.
15. Nukpezah, Daniel; Mensah, Adelina; Ofori, Benjamin; Rapp, Barbara; Marx Gómez, Jorge (Hg.) (2017): Dialogue on sustainability and environmental management. International conference February 15-16, 2017 University of Ghana, Legon, Accra, GHANA. Aachen: Shaker Verlag, 3-8440-5461-8, vi, 299 Seiten.
16. Roth, Michael (2017): Warum wir Moralapostel nicht mögen und das Moralisieren verabscheuen. Zur Lebensferne der Ethik. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer, 3-17-034393-9, 133 Seiten.
17. Roth, Alvin E. (2017): Wer kriegt was - und warum? Bildung, Jobs und Partnerwahl: Wie Märkte funktionieren. München: Pantheon, 3-570-55329-9, 303 Seiten.
18. Ruhstaller, Teresa (Hg.) (2016): Tsüri verändern. Gesellschaft, Wirken, Menschen, Akteure & Akteurinnen, Chancen, Pluralität, Kohäsion, Initiativen, Projekte, Aktionen, Gemeinwohl. Zürich: Kulturbande, 3-033-05469-2, 147 Seiten.
19. Schulze-Krüdener, Jörgen (2017): Wissen, was in der sozialen Arbeit wirkt! Zur Reichweite empirischer Zugänge. Bremen: Apollon University Press, 3-943001-31-8, 143 Seiten.
20. Sylla, Ulrike (2016): Do it yourself - die Rückkehr zur Handarbeit als Teil eines neuen an Nachhaltigkeit orientierten Lebensstils? Aachen: Shaker Verlag, 3-8440-4696-8, 269 Seiten.
21. Wicher, Klaus (Hg.) (2017): Altersarmut: Schicksal ohne Ausweg? Was auf uns zukommt, wenn nichts geändert wird. Hamburg: VSA: Verlag, 3-89965-759-4, 196 Seiten.
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